Wie lässt sich die Römer-Lippe-Route am besten fahren? Hier gibt es einen Vorschlag für Eure Etappenplaung des Flussradwegs. Natürlich können die Etappen individuell nach den eigenen Bedürfnissen gestaltet werden!

1. Tag: Detmold bis Paderborn (ca. 50 km)

In Detmold, im Herzen des Teutoburger Waldes, gibt es nicht nur Wissenswertes über die „Schlacht im Teutoburger Wald“ , sondern auch das 54 m hohe Hermannsdenkmal zu bestaunen. Zu Hermanns Füßen beginnt die Römer-Lippe-Route.  Des Weiteren können bei der Durchfahrt durch Detmold die historische Altstadt sowie das Lippische Landesmuseum besucht werden. Der Palaisgarten ist auch ein sehr beliebtes Ausflugsziel, welcher heute aufgrund seines alten Baumbestandes, seiner Brunnen und der umgebenden Bruchsteinmauer baudenkmalgeschützt ist. Im LWL Freilichtmuseum wird auf über 100 ha der geschichtliche Hintergrund ländlichen Bauens und Lebens aus allen Landschaften Westfalens gezeigt. Weiter führt die Römer-Lippe-Route über die imposanten Externsteine nach Horn-Bad Meinberg, über Schlangen mit seiner  und Bad Lippspringe, das direkt an die trockene Heidelandschaft der Senne grenzt. Besucht hier die Lippequelle am Fuße der malerischen Burgruine. Die Quelle wird auch „Odins Auge“ genannt und kommt aus etwa acht Metern zutage. Sie zählt mit einer Schüttung von etwa 740 Litern in der Sekunde zu den stärksten Flussquellen in Deutschland.

2. Tag: Paderborn bis Lippstadt (ca. 40 km)

Der zweite Tag startet in Paderborn, das besonders durch seinen Dom aus dem 13. Jahrhundert sowie einem der schönsten Wasserschlösser Westfalens, dem Schloss Neuhaus, beeindruckt. Auch das Freizeit- und Erholungsgebiet Lippesee verleiht der Universitätsstadt mit seinen gut ausgebauten Wander- und Radwegen besonderen Charakter und lässt Euch die nähere Umgebung noch genauer erkunden. Unter anderem können die 200 Quellen der Pader bestaunt werden, die direkt in der Innenstadt inmitten von Grünanlagen entspringen.

Weiter flussabwärts führt Euch der Weg zu „Ostwestfalens Radlerparadies“, der Stadt Delbrück, die sich zwischen Lippe und Ems befindet. Neben dem Römerlager Anreppen, welches nach der  Zeitenwende entstand, kann dort auch ein dreieckiger Stein besichtigt werden, der an die Gerichtsstätte „Zum freien Stuhl“ erinnert.

3. Tag: Lippstadt bis Hamm (Schloss Oberwerries) (ca. 50 km)

Der nächster Halt ist die Stadt Lippstadt, die sich Licht, Wasser und Leben als Leitbild gemacht hat. Besonders in der Dämmerung oder bei Mondschein verzaubert die Stadt mit ihrer Lichtpromenade.

Über eine kleine Schleife findet sich die Gemeinde Wadersloh mit dem ältesten Ortsteil der Gemeinde, Liesborn. Hier kann das Museum Abtei Liesborn besucht werden, das mit seiner einmaligen Sammlung von über 800 Kruzifixen, Kreuzen und Kreuzigungsdarstellungen besticht.

Weiter geht es auf der Hauptroute der Römer-Lippe-Route Richtung Lippetal. Sowohl Besonderheiten des Münsterlandes, als auch Merkmale der Soester Börde sind dort zu finden. Entlang der Strecke befinden sich einige markante Bauwerke, wie die St. Ida Basilika und die beiden Wasserschlösser Schloss Hovestadt und Haus Assen. In Welver habt Ihr schließlich die Möglichkeit zwischen vier Radwander-Themenrouten zu wählen, die innerörtlich ausgewiesen sind. Der nächste Halt, Ahlen Dolberg, bietet Kulturinteressierten ein einzigartiges Angebot. Genießt den historischen Ortskern, die Aussichtskanzel im Naturschutzgebiet und setzt dann schließlich mit der Lippefähre „Lupia“ am Schloss Oberwerries in Hamm über die Lippe.

4. Tag: Hamm (Schloss Oberwerries) bis Datteln (ca. 55 km)

Auch Hamm hat seinen Besuchern einiges zu bieten. Neben vielen Grünflächen, sind die Schlösser Oberwerries und Heessen, sowie das Gradierwerk und die Pauluskirche sehenswert. Zudem ist der Maximilianpark einen Besuch wert, wo das Wahrzeichen Hamms, ein großer Glaselefant, bereits wartet.

Weiter führt die Römer-Lippe-Route nach Werne, wo das Thema „Wasser“ besonders vertreten ist. Die ehemalige Bergbaustadt regt mit ihrem See im Stadtpark und dem Lippe- und Hornegrünzug zu Spaziergängen und Radtouren an. In Bergkamen trefft Ihr auf anschaulich gestaltete römische Geschichte im Römerpark Bergkamen mit der neu aufgerichteten Holz-Erde-Mauer. Oder Ihr verweilt einfach bei einer Stärkung in der Marina Rünthe. In Lünen geht es gleich römisch am Uferkastell weiter. Die Lippe fließt hier direkt durch die Innenstadt und an der Treppenkaskade am nördlichen Lippeufer könnt Ihr sogar ein erfrischendes Fußbad im Fluss nehmen.

Der nächste Halt auf der Römer-Lippe-Route ist Waltrop, wo Ihr bei einem kleinen Zwischenstopp den in Europa einmaligen Schleusenpark und das Westfälische Industriemuseum „Altes Schiffshebewerk Henrichenburg“ besuchen könnt. Anschließend folgt Ihr der Römer-Lippe-Route weiter Richtung Selm, wo der Ternscher See, die Friedenskirche sowie die St.-Stephanus-Kirche im Stadtteil Bork besondere Anziehungspunkte darstellen. Über Olfen, wo es im Sommer das Naturbad mit Strandatmosphäre zu entdecken gilt, führt die Römer-Lippe-Route nach Datteln.

5. Tag: Datteln bis Dorsten (ca. 45 km)

Dort, wo das Ruhrgebiet in das ländliche Münsterland übergeht, befindet sich der größte Kanalknotenpunkt der Welt. Vier Kanäle der Region treffen dort aufeinander. Weiter geht es nach Haltern am See. Bei einem Besuch der gemütlichen Altstadt, der Westruper Heide oder dem Seebad am Halterner Stausee könnt Ihr die Seele baumeln lassen oder den Römern im LWL-Römermuseum einen weiteren anschaulich-informativen Besuch abstatten, bevor es für Sie weiter nach Marl geht. Dort erwartet Euch eine Vielzahl von Museen, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben, von zeitgenössischer Kunst über Landwirtschaft bis zum Bergbau.

6. Tag: Dorsten bis Xanten (ca. 50 km)

Der nächste Halt ist die Stadt Dorsten, die sowohl durch ihre mittelalterliche als auch durch ihre beeindruckende industriekulturelle Geschichte besticht. Dabei ist besonders das Jüdische Museum Westfalen zu empfehlen. Von Dorsten aus habet Ihr die Wahl zwischen der Hauptroute der Römer-Lippe-Route oder der thematischen Römerspurenschleife, die von Dorsten bis Wesel nördlich der Hauptroute verläuft und Ihnen Einblicke in das römische Leben vor 2000 Jahren gibt. Auf der Römerspuren-Schleife ist es Ihnen möglich, mit der von Hand zu kurbelnden Lippefähre „Baldur“ auf die andere Seite des Flusses zu gelangen. Von dort aus könnt Ihr auf einer ehemaligen Bahntrasse nach Schermbeck radeln und dort zahlreiche Naturerholungs-und Erlebnisgebiete besichtigen, sowie im Kneipptretbecken etwas für Ihre Gesundheit tun. Solltet Ihr euch von Dorsten aus für die Hauptroute der Römer-Lippe-Route entscheiden, passiert Ihr Hünxe, wo der historische Ortskern des Treidelschifferdorfes Krudenburg sowie das Wasserschloss Gartrop bestaunt werden können. In Hünxe habt Ihr wiederum die Möglichkeit euch für die Hauptroute oder die „Lippemündungs“-Schleife zu entscheiden. Auf der Schleife radelt Ihr südlich von der Hautproute und erreicht diese beim nächsten Halt Wesel entweder direkt über die Lippefähre „Quertreiber“ oder weiter westlich über die Lippemündung. Dabei könnt Ihr die Lippe auf ihrem Weg in den Rhein verabschieden.

Im „Vesalia hositalis-Gastliches Wesel“ erwartet Euch eine wieder errichtete Fassade des historischen Rathauses und der Willibrordi-Dom, welche besonders sehenswert sind.

Der letzte Stopp der Route, die Stadt Xanten, kann entweder über die Rheinauen-Schleife und somit über die Personenfähre „Keer tröch II“ aus nördlicher Richtung erreicht werden, da diese Bislich mit Xanten verbindet, oder über die Hauptroute der Römer-Lippe-Route über das Naturschutzgebiet Bislicher Insel. In Xanten angekommen, runden Ihr das „Römerkultur“-Erlebnis im Freilichtmuseum LVR-Archäologischer Park Xanten ab. Auch das Siegfriedmuseum und das StiftsMuseum laden zu einer Zeitreise ein. Ebenso sehenswert sind das ehemalige Stadttor „Klever Tor“, das Gotische Haus und die Kriemhildmühle. Auf dem Marktplatz mitten in der historischen Altstadt Xantens findet Eure Radtour einen schönen Ausklang.